Rasseinformation


 

00 12 Stralsunder Standardtyp.jpg (50576 Byte)

 Geometrie um den Stralsunder Hochflieger von Ernst Heyden

 (Quelle: Geflügel-Börse 1991)


00 12 Standard 1959.jpg (36315 Byte)

Standardzeichnung, Deutscher Rassetaubenstandard von 1959


Stralsunder Hochflieger

 

Stralsund Highflyer - Haut Volant de Stralsund

Um 1800 soll mündlichen wie schriftlichen Überlieferungen zufolge in der Ostseestadt Stralsund die holländische Taubenrasse Hagenaar einge­führt worden sein. Daher ist eigentlich die Zweckmäßigkeitsüberlegung gar nicht so abwegig, dass in dieser Rasse der Urahn unseres heutigen Stral­sunder Hochfliegers zu suchen ist. Neben Bindseil, Stralsund, und Hever­nik war es Dr. Bodinius, der Direktor des Zoologischen Gartens Berlin, der um 1900 nach Einführung der Englischen Elster dem damals mittelhohen, gedrungenen und rundköpfig auftretenden Stralsunder wieder zu neuer Blüte verhalf. 

Aber erst der 1906 gegründete Sonderverein erbrachte eine Verbreitung über ganz Deutschland. Wie einige nur ganz weiß befiederte Rassen ist auch der Stralsunder, ob für Hochflug oder Ausstellung gezüch­tet, im Jugendkleid vielfach mit roten beziehungsweise rot gesäumten Fe­dern an Kopf, Hals, Herz und Schwingen durchsetzt. Derartig gezeichnete Tiere, die oft sehr wertvoll sind, werden in die Zucht eingestellt, weil sie Rand- und Schnabelfarbe vererben. 

Die äußere Erscheinung des Stralsun­ders wirkt eben infolge seiner Umrisslinien markanter als viele andere Ras­sen. Alle Körperteile sind harmonisch abgestimmt, müssen aber eckig und winkelig sein. Da der Stralsunder Hochflieger von Natur aus sehr tempe­ramentvoll ist, hält er auch bei ruhigen Bewegungen des Züchters immer Abstand. Es ist ein Zeichen seiner Rasse, wenn dieser scheue Geselle sein feuriges Temperament zeigt. Aus angeführten Gründen braucht er für die Ausstellung eine intensive Käfiggewöhnung, damit alle seine Rassen­merkmale richtig beurteilt werden können. Nur durch eine Handbewer­tung können erst alle Feinheiten oder Fehler eines Stralsunder-Kopfes fest­gestellt werden. Natürlich muss der Kopf in der Länge und Größe zu einem wohlproportionierten Gesamteindruck aller Körperteile passen. Betrach­ten wir die Kopfform von der Seite, so stellen wir fest, dass der Schnabel mit der Stirn eine gerade Linie bildet. Dadurch, dass der Oberkopf und der Unterschnabel waagerecht getragen werden, ist es möglich, dass die Schna­belachse parallel zur Oberkopflinie, also mitten durch das Auge verläuft. Die Oberkopflinie (der Scheitel), die weder hohl noch gewölbt sein darf, und der Hinterkopf bilden einen rechten Winkel, das heißt, der Hinter­kopf muss kantig sein.

Dass der Vorkopf voll lang gezogen sein sowie seitlich und von oben einen ununterbrochenen Keil bilden muss (ohne Druck und Kniff), sollte als selbstverständlich gelten. Zu beachten ist dabei, dass die Schnabellän­ge fast gleich lang sein muss wie der Vorkopf. Ein Stralsunder Hochflieger mit etwas vorstehenden und hoch liegenden Augen sowie perlfarbiger Iris und kleiner Pupille ist das züchterische Ziel. Das formliche Attribut wird durch die waagerechte Haltung, den hohen Stand mit der dazu gehören­den Schenkelfreiheit sowie durch die hiermit verbundene feine Harmonie des dazu passenden langen, senkrecht getragenen Halses bestimmt. Die Ständer sind hoch und die Fersengelenke gut durchgedrückt, der Oberschenkel ist möglichst knapp befiedert, damit die Standhöhe besser zur Geltung kommt. Weiterhin ist besondere Aufmerksamkeit auf ein straffe­res, gut anliegendes Gefieder zu legen. Der Stralsunder Hochflieger besitzt eine außerordentlich große Flugrasanz, die, verbunden mit seinem eige­nen charakteristischen Flugstil, in ihrer Originalität wie Schönheit ein ver­blüffendes Schauspiel bietet. Diese Rasse bringt von Natur aus die Gabe mit, durch besondere Flugfiguren den Formationsflug in seiner Geschlos­senheit zu bereichern. Es ist schon ein erhebendes Schauspiel, den Stral­sunder in seinem Element zu sehen und seine, eine Acht bildende, schnell wechselnde Flugbahn zu beobachten. Der Stralsunder-Flug ist kein Ziehen, das heißt kein Hin- Und Herfliegen, sondern ein rasanter Flugstil, der zu den unbestreitbar schönsten Seltenheiten im Hochflug-Taubensport überhaupt gehört.

Zur Beurteilung sollte man vorbehaltlos die Erkenntnis aller Probleme, Geschehnisse und Fortschritte der Zucht erlebt haben, um die trockene Theorie des Standards mit ästhetischem Leben zu erfüllen.

 

Quelle: Alles über Rassetauben 2002

  


 

Verschiedene Musterbilder und Zeichnungen vom Stralsunder Hochflieger 

mal besser mal schlechter !

 

1912 gemalt  von Otto Graebner

- Das Ideal -

gezeichnet von Carl Witzmann

gezeichnet von W. Zander aus Stralsund.

Graebner-Kopie von Joseph  Mücke

Zeichnung von Edmund Zurth

Aus dem polnischen

Standard 2004

Offensichtliche eine Kopie des Musterbildes

von Otto Graebner Maler ?  Schriftzug nicht lesbar.

Die Abbildung entstammt einem schwarzweiß Foto.

1990  Letztes Musterbild in der

Deutschen Demokratischen Republik

Bis 1999 gültiges Musterbild

in der Bundesrepublik Deutschland

 

Die Geometrie des Stralsunder Hochfliegers,

gezeichnet 1991 von Ernst Heyden - Stuttgart
 

 

 

Standardbild vor 2002

(der SHF hier zu kurz)

Standardbild  ab 2004 

(der SHF hier zu lang)

 

 

Auszug aus dem Musterbild

von Otto Graebner

Skizzen-Ersteller z.Zt. unbekannt

wahrscheinlich auch von Otto Graebner

Standardbilder kommen und gehen, doch dieses von Otto Graebner bleibt bestehen.

 


Kopfstudien

 

 

 

Idealkopf 0,1 + 1,0 kurzes Gesicht   runder Kopf     
 

 

   

 

richtig    falsch   volle Kehle    unschöner Nacken

 

 

 

Musterbild     

1,0

0,1

 

 

Richtig           

falsch

kurzes Gesicht

 

 

Rundkopf

volle Kehle

unschöner Nacken

 

 

Musterbild 1912

von Otto Graebner

Das angestrebte Ideal

Heute noch gültiges  Logo

Im  ersten Drittel des

20. Jahrhundert entstanden

Farbkopie

von Joseph Mücke

Schwarzweißkopie

Signierung nicht lesbar

Letztes gültiges

 Standardbild

der SZG in der DDR

Standardbild in der BRD

bis 2001 gültig

Standardbildgültig

von 2002 – 2003

Standardbild

ab 2004 gültig

   

   Stralsunder Hochflieger.

Αγγλική Ονομασία

 

Stralsund Highflyer.


Γαλλική Ονομασία

 

Haut Volant de Stralsund


Γερμανική Ονομασία:



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